{rezension} girl in black - mara lang

Wenn dich deine Gefühle verraten ...
Lia ist neunzehn, interessiert sich für Mode und hat ein besonderes Talent zur Designerin. Doch sie hat auch ein Geheimnis. Sie ist ein Seelenauge und kann die Gefühle anderer Menschen lesen und beeinflussen. Tattooartige Ranken zeichnen ihre Haut, wenn sie ihre Gabe einsetzt. Eine machtvolle Gabe, aufgrund derer sie für die italienische Mafia von großer Bedeutung ist. Als ihre Mutter stirbt, schafft Lia es, sich aus den Fängen der Mafia zu befreien, und flüchtet in ihre Heimatstadt Berlin. Hier versucht sie ein neues Leben zu beginnen, ohne die Familie, ohne ihre Gabe und ohne jegliche Gefühle. Doch die Schatten der Vergangenheit holen sie schneller ein, als ihr lieb ist, und bringen nicht nur sie in Gefahr, sondern auch all ihre neugewonnenen Freunde - vor allem Nevio, in den sie sich gegen ihren Willen verliebt hat. Wird sie der Mafia entkommen?
(Klappentext)


Am Anfang des Buches dachte ich noch, ich würde es besser bewerten, weil mir der Einstieg auch gut gefallen hat, aber ich hatte dann doch im weiteren Verlauf des Buches doch einige Kritikpunkte.
Ein positiver Aspekt war für mich zunächst der Schreibstil der Autorin. Sie schreibt flüssig, zwischendrin gibt es einzelne, kurze Abschnitte in Märchen-Stil geschrieben und ab und zu war das Buch auch ein wenig humorvoll, zudem gibt es ab und zu ein Kapitel aus Nevios Sicht.
Als der Leser die Protagonistin Lia kennen lernt, fand ich sie zu Beginn noch sympathisch, jedoch konnte ich zu ihrem Charakter keine Verbindung aufbauen. Sie war mir an manchen Stellen charakterlich zu schwach, obwohl sie sich dafür einsetzt, dass den wichtigen Menschen in ihrem neuen Leben nichts passiert, und in Bezug auf ihre Fähigkeit als Seelenauge und ihre damit zusammenhängenden Gefühle konnte ich nicht nachvollziehen. 
Dabei war die Idee mit ihrer Fähigkeit mit Gefühlen andere Menschen zu verändern grundsätzlich interessant. Aber für mich passte dieser Fantasy-Aspekt nicht direkt zu der Handlung. Ich kann verstehen, was die Autorin mit dem "Panzer" und dessen Folge bewirken wollte, aber die entscheidenden Momente damit kamen für mich recht plötzlich und ich konnte mich nicht direkt damit anfreunden, obwohl ich den Gedanken dahinter mit Selbstfindung und Selbstbewusstsein gut finde. Schade fand ich auch, dass es keine Erklärungen zu ihrer Gabe gab. Wieso ausgerechnet Lia und ihre Mutter ?
Ein weiteres Problem in diesen Buch hatte ich mit den anderen Charakteren. Ihre neuen Freunde Mavie und Pierre mochte ich zwar, aber mir fehlte charakterliche Tiefe. Ich hätte gerne noch mehr über sie erfahren und sie fast nicht nur oberflächlich wahrgenommen. Ähnlich ging es mir auch mit Gabriel, obwohl ich ihn schon als egozentrischen, hysterischen und arroganten Designer witzig fand. 
Nevio fand ich, wie Lia, zunächst am Anfang sympathisch, doch leider hat sich das auch schnell geändert. Nachdem er beginnt sich in Lia zu verlieben, fand ich ihn nur noch nervig. Seine Verliebtheit war zu übertrieben und er wirkte für mich nicht mehr süß (z.B. mit seinen Gesten gegenüber ihr), sondern fast liebeskrank. 
In dem Buch spielt Mode eine ziemliche große Rolle und wird teilweise auch zu der Hauptthematik, dass fand ich eigentlich interessant, mal dort quasi hinter die Kulissen zu blicken und auch die Fashion Week mit zu erleben. Leider war diese Thematik für mich nur unterhaltsam und es fehlte mir die Spannung.
Insgesamt konnte mich die Geschichte von Lia nicht mitreißen oder fesseln, was ich echt schade fand. Zwischendrin hatte ich zudem das Gefühl, dass der "Feind" in Form der Mafia, gar nicht so präsent war und sich wirklich alles auf die Mode konzentriert hat. Erst gegen Ende fand ich das ein bisschen besser gemacht. Was mich zusätzlich auch gestört hat, dass wenige Aspekte klischeehaft vorhersehbar waren. Das waren nicht total viele, aber diese einzelnen waren doch schon von Bedeutung für die Handlung.


Eigentlich eine gute Idee, aber für mich war der Fantasy-Aspekt nicht gut umgesetzt, einigen Charakteren fehlte es an Tiefe und es konnte mich insgesamt einfach nicht überzeugen.


Vielen Dank an den Ueberreuter Verlag und LovelyBooks für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares im Zusammenhang mit der Leserunde.




2 Kommentare:

  1. Hey Callie,

    schade, dass dich das Buch nicht überzeugen konnte. Ich habe vor kurzem "Masken" von der Autorin gelesen und fand das ziemlich gut, weshalb ich neugierig auf ihr neustes Werk war, aber diese Neugier wird durch deine sehr gut begründete Rezension ein wenig gedämpft. :/

    Liebe Grüße ♥

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    1. Hey Dana,
      Ja, echt schade. Oh, dann tut es mir wenig leid, dass ich deine Neugier gedämpft habe, aber vielleicht war dieses einfach nur ein doofer Fehlgriff der Autorin und ihr nächstes wird wieder besser :) Empfehlen kann ich dir "Girl in Black" ja leider nicht :D Danke, das ist mir auch sehr wichtig, dass sie gut begründet ist :)
      Lg Callie

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